Apnoetauchen – Die ursprünglichste Form des Tauchens
Das Apnoetauchen bezeichnet das Tauchen ohne weitere Hilfsmittel, wie Atemregler oder Sauerstoffflasche. Mit nur einem Atemzug vor dem Abtauchen erkundet der Mensch die Tiefen der Meere. Ein Wassersport-Erlebnis der ganz besonderen Art.
Apnoetaucher benötigen daher auch nur eine sehr spärliche Ausrüstung, da im Gegensatz zum Gerätetauchen kein technisches Zubehör während des Tauchgangs verwendet wird. Die Ausrüstung der Freitaucher beschränkt sich auf einen Tauchanzug, eine Tauchmaske sowie Flossen.
Empfohlenes Zubehör für Apnoetaucher
Du bist auf der Suche nach einer geeigneten Ausrüstung für das Apnoetauchen? Hier findest du hilfreiche Tipps, welche Produkte am besten zu dir und dem geplanten Tauchgang passen:
Tauchanzug:
Für das Freitauchen sind Tauchanzüge wichtig, die vor Kälte schützen, aber die Bewegungsfreiheit des Körpers nicht einschränken. Sie müssen außerdem die Tarierung des Tauchers unterstützen und mit ihrer Oberfläche so wenig Widerstand wie möglich unter Wasser erzeugen.
Abhängig von dem Tauchort und der dortigen Wassertemperatur sind Nassanzüge für Apnoetaucher sehr gut geeignet. Eine gute Alternative sind Camouflage-Anzüge, die speziell für das Freitauchen entwickelt wurden und zur Tarnung unter Wasser beitragen sollen.
Tauchmaske
Ebenso wichtig wie ein professioneller Tauchanzug ist eine gut sitzende Maske. Die Apnoe-Masken bedecken Nase und Mund und überzeugen mit einem breiten Sichtfeld sowie einem Beschlagschutz. Bei Bedarf können die Masken auch mit Sehstärke erworben werden.
Flossen
Apnoetauchen kann mit oder ohne Flossen erfolgen. Taucher, die Flossen während des Tauchgangs tragen, haben die Wahl zwischen verschiedenen Apnoe-Flossen. Zur Auswahl stehen:
- Bi-Fins: Klassische Flossen mit zwei separaten Blättern
- Monoflosse: Hier werden beide Füße in einem Blatt zusammen platziert
- Carbonflossen: Sind besonders leicht und übertragen die maximale Kraft
- Freediving-Longblades: Diese Flossen sind verhältnismäßig lang und ermöglichen schneller voranzutreiben
Neoprensocken
Neoprensocken bieten zusätzliche Wärme und schützen den Apnoetaucher vor Verletzungen. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass die Socken nicht einschneiden und eine gute Passform haben. Anderenfalls kann es passieren, dass die Durchblutung eingeschränkt wird.
Nasenklammer
Eine Nasenklammer ist für Apnoetaucher ein kleines, aber dennoch wichtiges Zubehör. Die Klammern verhindern, dass beim Tauchen Wasser in die Nase gerät und hilft dabei den Druck während des Ab- und Auftauchens auszugleichen.
Sicherheitsleine
Sicherheitsleinen gehören, besonders bei Freitauch- oder Tieftauchenaktivitäten, unbedingt zur Ausrüstung. Sie verbinden den Taucher direkt mit einem Objekt an der Wasseroberfläche und tragen maßgeblich zur Orientierung bei. In Notfall-Situationen kann über die Sicherheitsleine außerdem per Zeichen kommuniziert werden.
Gewichtsgurte
Gewichtsgurte helfen dabei, den Auftrieb des Tauchers auszugleichen und eine optimale Tarierung unter Wasser sicherzustellen. Vor allem beim Tieftauchen sind Gewichte notwendig, um die gewünschte Tiefe sicher und kontrolliert zu erreichen.
Apnoe-Disziplinen
Beim Freediving gibt es verschiedene Disziplinen, die entweder im Freiwasser oder in Pools durchgeführt werden. Die aufgestellten Weltrekorde dieser Sportart lassen sich unter anderem in folgende 3 Disziplinen gliedern:
Dynamik (DYN) und Dynamik ohne Flossen (DNF):
Ziel ist es, mit nur einem Atemzug eine möglichst lange Strecke unter Wasser zurückzulegen. Die Apnoetaucherin Dagmar Andres-Brümmer hält die deutschen Rekorde sowohl in DYN (Pool und Freiwasser) als auch in DNF (Pool).
Constant Weight (CWT) und Constant Weight ohne Flossen (CNF):
In dieser Disziplin steht das Ab- und Auftauchen an einem Seil mit aus eigener Kraft im Vordergrund. Das Gewicht bleibt dabei dauerhaft gleich. Die Weltrekorde liegen bei den Männern in 130 Meter und bei den Frauen in 114 Meter Tiefe mit Flossen. Ohne Flossen erreichten die Athleten Tiefen bis zu 102 Meter.
Variable Weight (VWT):
Für das Abtauchen werden Gewichte eingesetzt, die in der Tiefe am Ende eines Seils abgenommen werden. Die Taucher tauchen aus eigener Kraft wieder an die Wasseroberfläche. Die Weltrekorde liegen bei 130 Meter (Frauen) und 150 Meter (Männer).
Der Apnoetaucher Jacques Mayol tauchte 1976 als erster Mensch ohne Geräte ganze 100 Meter tief und geht somit in die Geschichte ein.
Apnoetraining
Die wichtigste Komponente beim Apnoe-Tauchen ist die des Luftanhaltens, also der Nicht-Atmung. Mit einer entsprechenden Technik kann die Atmung, insbesondere der Atemreiz trainiert werden, was sich auf die Leistung der Lunge auswirkt. Durch eine höhere Lungenkapazität, eine Verlangsamung des Herzschlags sowie eines effizienten Sauerstoff-Verbrauchs kann die Dauer unter Wasser verlängert werden. Das Anhalten der Luft fällt deutlich leichter, was den Tauchgang begünstigt.
Das Training für Apnoetauchen umfasst neben den Atemtechniken auch Entspannungs- sowie Tauchtechniken. Wichtig ist vor allem, dass es während des Tauchgangs nicht zu Problemen mit der Druckluft kommt. Die Kombination aus dem Wissen und der Fähigkeit, die Funktionen des Körpers auf ein Minimum zu reduzieren, um den Sauerstoffverbrauch zu gering wie möglich zu halten, ist neben der Tauchkunst ein Schlüsselfaktor für das Freitauchen.
Ein Apnoetauchgang findet nicht zwingend in offenen Gewässern statt. Der Breitensport kann auch in entsprechenden Pools ausgeübt werden. Einen zusätzlichen Einfluss auf die Tauchleistung hat auch die Wassertemperatur und damit einhergehend die Dicke des Tauchanzugs.
Sicherheit während des Apnoetauchens
Die Sicherheit spielt beim Apnoetauchen eine entscheidende Rolle, da mit dem Leistungssport einige gesundheitliche Risiken einhergehen. Um Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, ist ein intensives Training notwendig.
Um die Sicherheit auch unter Wasser dauerhaft zu gewährleisten, sollte stets mit anderen Tauchern gemeinsam getaucht werden, die im Gegensatz zum Apnoetaucher, auch mit Geräten und einer entsprechenden Maske ausgestattet sind.